Sonntag, 28. Oktober 2007

Söldnerstories

Wow! Die ersten vier Wochen meines Wehrdienstes sind bereits rum und ich habe kaum Zeit um davon zu berichten. Jedes Wochenende das ich bereits wieder zuhause verbracht habe, ging bedeutend schneller rum, als ich gedacht hätte.

Während ich in der Kaserne bin ist, zumindest in der Grundausbildung, ist auch Sense mit bloggen, da einfach die Zeit dort fehlt. Mein Tag beginnt dort nämlich bereits um 4:30 und endet planmäßig erst zwischen 22:30 und 23:00. Nun gut, nach der ersten Woche bekamen wir allerdings auch etwas, was sich "Dienstunterbrechung" nennt. Im Klartext bedeuted das Freizeit in der wir ausnahmsweiße nicht Meldung machen müssen, wenn jemand mit höherem Dienstgrad in die Stube stolpert. Diese Unterbrechung ist variabel und kann je nach Lust und Laune (oder Fülle des Dienstplans) länger oder kürzer sein. Meistens ist sie aber 3 bis 4 Stunden lang. Diese Zeit will dann aber auch genutzt werden, z.B. durch lesen, Musik hören oder einfach nur schlafen. Wenn man sich einigen kann ist auch mal ein Film drin, den man sich gemeinsam anschauen kann.

Doch trotz allem gibt es in all dieser Zeit eigentlich kaum bis keine Privatsphäre, da eigentlich immer einer der 5 anderen Kameraden die mit mir auf der kleinen Stube hausen ebenfalls dort bleiben (meistens sind es aber mehr.). Auch die sanitären Anlagen lassen was das angeht zu wünschen übrig. Auf drei Etagen befinden sich je ein Toilettenraum, ein Waschraum und ein Duschrauma. Jeder Druschraum besteht aus vier Duschen (nicht voneinander abgetrennt). Jeder Toilettenraum aus 4 Pinkelbecken und 4 Kabinen (außer einer, der je ein Pinkelbecken und eine Kabine weniger hat.). Und diese begrenzten Kapazitäten müssen nun für mindestens 130 Grundis und nochmal ~60 Stammsoldaten reichen. Man ist nie allein. Und glücklich ist der, der nicht mit Schütze N. kacken muss, da dieser die Angewohnheit hat jedem, selbst beim Schachten, ein Gespräch aufzudrängen.

Ansonsten besteht die Ausbildung dort aus viel Unterricht, viel Warten, viel Stehen und einigen Geländetagen/Biwaks.

Meine Stube ist im Grunde richtig klasse, ich versteh mich eigentlich mit allen anderen auf dieser. Wir bestehen zum größten Teil aus Abiturienten (4), haben aber noch einen Fachabiturienten und einen ausgebildeten und staatlich geprüften Schmuckdesigner. Und wir sind alle Nicht-Raucher (yeah!).

Die Ausbilder sind auch ziemlich in Ordnung, und bringen zu jeder Gelegenheit irgendeinen obligatorischen Spruch, den wohl jeder Ausbilder auf speziellen Ausbilder-Lehrgängen beigebracht bekommt.

Insgesamt gefällt es mir nach meinem ersten Monat Grundausbildung ziemlich gut dort. Das einzige was mich wirklich stört ist die Entfernung von daheim und dass ich meine Familie und Freunde nur am Wochenende sehen kann.